Warum die Zeit fliegt

Die Zeit bleibt nicht stehen, das Leben dreht sich immer weiter. Und es scheint, schneller als zuvor. Die Tage und Wochen fliegen dahin, so ist oft mein Eindruck. Aber auch Freunde und Familien bestätigen das.

Aber warum hat man das Gefühl die Zeit geht immer schneller? Liegt es an der schnellen Zeit, in der sich jeden Tag etwas ändert oder liegt es am Alter?

Ich habe das Gefühl, umso älter man wird, umso schneller vergehen die Tage. Geht es dir auch so?

Immerhin ist es doch so dass die Minute weiterhin 60 Sekunden hat und der Tag weiterhin 24 Stunden. Aber warum hast du dann auch das Gefühl die Zeit verfliegt nur so?

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Du entscheidest wie schnell die Zeit vergeht. Es kommt darauf an, wie du mit der Zeit umgehst und wie du Deine Stunden, Tage, Wochen verbringst.

Wenn du viele Termine machst, du wegen Stress kaum noch durchatmest und dir keine Auszeiten nimmst, das Leben nicht mehr genießt umso schneller rennt die Zeit. Eventuell hast du sogar einen gewissen Druck, wie du die vielen Wünsche und Ideen, die du noch alle im Kopf hast, umsetzen kannst und was du noch alles erleben möchtest. Dazu kommen immer höhere Anforderungen im Job, eine Familie kommt dazu, Hobbies und Freunde möchten nicht vernachlässigt werden. Die Zeit für Entspannung fehlt. All das hinterlässt den Eindruck die Zeit würde rasen.  

Aber nicht nur die vollen Tage sind es, auch erleben wir nicht mehr so viel Neues, wie es früher einmal war. Wir erledigen viel, aber ganz besondere Momente sind seltener geworden. Verrückte Dinge tun wir nur noch gelegentlich; wir sind ja schließlich älter geworden. Wir probieren weniger Neues aus und verlassen nur noch ganz selten unsere Komfortzone.

Als Kind lernst du täglich dazu, als Jugendlicher erlebst du immer wieder neue, spannende Momente, dann kommt ein Studium, eine wilde Zeit oder eine Ausbildung, die erste Liebe und ähnliches. Irgendwann hast du bestimmte Routinen entwickelt, sei es im Job oder privat und dein Tagesablauf ist nicht mehr geprägt von ständigen neuen Erlebnissen.

Auch das ist ein wichtiger Aspekt, der einem das Gefühl gibt, die Zeit geht schneller.

 

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Anzahl der Einrücke im Alter abnehmen. Und das führt tatsächlich zu einem beschleunigten Zeitempfinden.

Im Gegenzug ist es so, je mehr wir erleben, je mehr wir das Leben genießen, je mehr Eindrücke wir sammeln, wie z. b. als Kind oder Jugendlicher desto mehr bleibt im Gedächtnis hängen und lassen den Zeitraum länger erscheinen.

 

Also liegt es auf der Hand was wir tun müssen: Wir sollten wieder mehr Eindrücke sammeln. Wie oft rauschen die Tage nur so dahin, du erledigst zwar unheimlich viel, doch die Glücksmomente, die du so sehr brauchst, die dich zum Strahlen bringen… die bleiben auf der Strecke.

Was bedeutet das jetzt und was kannst du dagegen unternehmen?

Zum einen: Nimm dir genug Auszeiten! Das kann ich nicht oft genug erwähnen. Denn nur so kannst Du neue Kraft und Energie tanken.

Aber das ist nicht das Einzige, was du tun kannst: Sei mal wieder ein Kind. Mach etwas Verrücktes was dir gerade einfällt, probiere etwas Neues aus und ganz wichtig: Verändere deine Alltagsroutinen. Das führt dazu, dass du in diesen Momenten weniger Alltag hast und dadurch die Zeit bewusster wahr nimmst. Das muss nichts Großes sein, das können Kleinigkeiten sein. Hauptsache du brichst die Routine.

 

Ich möchte dir ein paar Beispiele nennen. 

Steh z. B. mal früher auf als sonst, auch wenn es schwer fällt, geh eine Runde spazieren, versuch dich mal in Meditation oder genieß einfach nur einen Kaffee oder Tee ganz in Ruhe bei Kerzenschein. Wichtig ist, dass du etwas anders machst, als sonst.  Bei der Arbeit machst du nicht deine gewohnte Pause um die gleiche Uhrzeit, sondern wählst eine andere Zeit um eine kleine Runde um den Block zu gehen. Am Abend liest du ein neues Buch auf dem Sofa, statt den sonst gewohnten Fernsehabend auf dem Sofa zu verbringen.
Probiere es aus, und wenn es nur die morgendliche Reihenfolge von Duschen, Zähne Putzen und Kaffee machen ist.
 

 

Dir fällt ganz sicher noch vieles ein, womit du kleine Änderungen im Tagesablauf einbauen kannst. Wenn Du Lust hast, schreib dir gerne ein paar Ideen auf und steck sie in ein Glas und jeden Tag ziehst du eine deiner Notizen und änderst eine Kleinigkeit. Du wirst sehen, auch bei diesen kleinen Änderungen wirst du schon am Ende der Woche das Gefühl haben, etwas intensiver gelebt zu haben. 

 

Aber auch das ist noch nicht alles. Bei all dem was du tust ist es ganz wichtig im Hier und Jetzt zu sein. Denke nicht an morgen oder nächste Woche oder was du heute noch alles erledigen musst. Genieße die Momente ganz bewusst und erfreu dich an den kleinen Dingen. Momente der Emotionen bleiben viel besser im Gedächtnis. Glücksmomente entschleunigen und sorgen dafür, dass die Zeit nicht einfach nur verfliegt. Nimm Dir Zeiten, um ganz bewusst die Tagesroutine zu unterbrechen und geniesse.

Beim Kaffee oder Tee am Morgen zum Beispiel: Nimm den Moment mal bewusst wahr. Wie riecht es, wie fühlt sich das warme Getränk auf der Zunge an und wie schmeckt der Kaffee oder Tee eigentlich? Wie lange hast du nicht mehr bewusst geschmeckt? Es gibt viele Momente, in denen du diese Art von Achtsamkeit ausprobieren kannst. Und wenn du das regelmäßig übst, lernst du Dinge wieder intensiver wahrzunehmen und erfreust dich eher wieder daran. 

Ich möchte nochmal zusammenfassen: Damit du die Zeit zwischendurch anhältst und nicht immer das Gefühl hast, sie rennt dir davon, nimm dir bewusst Auszeiten, gönn dir Glücksmomente und unterbreche unbedingt immer mal wieder deine Alltagsroutinen. Fang morgen damit an. Ich würde mich darüber freuen. 

Ich wünsche dir, dass Zeit die nicht so schnell vergeht damit Du ganz viele Deiner Wünsche und Träume noch wahr werden lassen kannst!