Wie du die aktuelle Situation meisterst

Ich weiß, dass gerade in dieser Zeit bei vielen Menschen enormer Stress entsteht. Dieser kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Jeder Mensch geht anders mit der aktuellen Situation um und hat andere Ängste und Sorgen.

Bei mir gibt es zum Beispiel Tage, da fehlen mir Freunde und Familie. Es fehlt mir, mit vielen Menschen einfach am Tisch sitzen und den ganzen Abend reden. Ganz besonders vermisse ich Umarmungen. Da ich auch sehr gerne reise habe ich Fernweh. Einfach mal rauszukommen und neue Kulturen kennenzulernen. Genauso fehlt es mir aber auch, einfach mal spontan ins Café zu gehen oder ins Restaurant. Einkaufen geht nur mit Maske und dabei stört es mich, dass ich kein Lächeln mehr sehe und auch keins mehr geben kann. Ich weiß nicht, ob jemand (der mir vielleicht gerade gegenüber steht) einen guten oder einen schlechten Tag hat. Ich finde, durch die Maske geht unheimlich viel verloren.

Dazu kommt, dass die Freizeit sehr eingeschränkt ist da Sportstudios, Freizeiteinrichtungen und Weiterbildungsstätten geschlossen haben. Der Kontakt zu anderen Menschen kommt dadurch zu kurz.

Aber ich möchte nicht nur von mir ausgehen. Ich denke auch an die vielen Familien, die sehr unter dieser Situation leiden. Eltern mit Kindern, die zwischen dem eigenen Beruf und Homeschooling noch den Haushalt vor sich haben.  

Das alles können enorme Stressauslöser sein. Und ich denke, es geht sehr vielen Menschen im Moment so. Die Zeit stellt uns vor große Herausforderungen.

Doch was bleibt uns anderes übrig, als uns der Situation zu stellen und damit irgendwie umgehen zu lernen. Niemand weiß, wie lange der Zustand noch anhalten wird oder wie die Welt danach aussehen wird.

Das heißt, das wichtigste, was wir jetzt tun können, ist die Situation so anzunehmen wie sie ist. Wir können sie nicht ändern und kämpfst du die ganze Zeit dagegen an kostet das nur zusätzlich Energie die du vielleicht an anderer Stelle gut gebrauchen könntest. Also lass uns lernen, die Zeit jetzt anzunehmen wie sie ist und lass uns das Beste daraus machen.

Zusätzlich ist es enorm wichtig, die Hoffnung nicht zu verlieren und positive Aspekte aus der Situation zu ziehen. Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, was vielleicht auch positiv an dieser Situation sein könnte?

 

Mir fällt da tatsächlich sehr vieles ein, denn jede Situation hat auch etwas Positives.  Die Menschen sind heutzutage so programmiert, dass sie ihren Fokus immer eher auf die negativen Dinge legen. Negative Dinge fallen uns schneller auf und wir merken sie uns wesentlich länger. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, es gibt immer verschiedene Blickwinkel auf etwas.

Deshalb ist es neben dem Annehmen der Situation sehr wichtig, sich Gedanken zu machen, was positiv sein könnte und dieses mehr in den Vordergrund zu stellen.

Ich möchte dazu mal ein paar Beispiele nennen.

Wann hattest du das letzte Mal Zeit, etwas Neues auszuprobieren? Vielleicht holst du das jetzt nach und es wird sogar dein neues Hobby. Natürlich geht zurzeit nicht alles, aber Malen, Kochen, Stricken oder ähnliches ist auch jetzt möglich. Ich habe in dieser Zeit zum Beispiel schon ganz viele tolle Kochrezepte ausprobiert und die guten Rezepte habe ich mir gemerkt um die später für Freunde zu kochen.

Vielleicht lernst du aber auch eine Fremdsprache oder gestaltest dein Haus, deine Wohnung. Vielleicht wolltest Du das schon länger machen, hast aber nie Zeit gefunden. Manche Menschen fangen sogar an, ihre Möbel selbst zu bauen, was ich auch ganz toll finde. Wenn ich handwerklich etwas geschickter wäre, würde ich vielleicht auch das ein oder andere selbst zusammenbauen.  

 

Vielleicht kommst du aber auch in dieser Zeit einfach mal zur Ruhe und erkennst was dir wirklich wichtig ist im Leben. Und schreib doch mal wieder einem Menschen, der dir wichtig ist, einen Brief.  Briefe zu schreiben ist etwas, womit du unheimlich viel Freude verbreiten kannst. Das wird in dieser Zeit der Digitalisierung leider viel zu selten gemacht. Gleichzeitig bringst du deine Gedanken zu Blatt was dich sehr befreien kann. Also...Schreib mal wieder einen Brief!

Generell ist es wichtig, anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Dafür brauchen wir Freunde oder Familie nicht unbedingt zu sehen, aber ihnen etwas vor die Tür stellen, kann in Zeiten wie diesen, Wunder bewirken.

 

Auch für Familien ist es eine Herausforderung. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es für Kinder ist, wenn sie ihre Freunde nicht sehen können. Aber auch hier kann ich nur raten, entdecke das Lachen deiner Kinder neu, vielleicht hattest du früher nicht so viel Zeit dazu. Entdecke neue Spiele um die Kleinen zu beschäftigen, vielleicht hörst Du zusammen mit den Kindern verrückte Lieder und tanzt mit ihnen durch die Wohnung.

Ich weiß, dass auch der Schulunterricht zu Hause sehr anstrengend sein kann, aber vielleicht entdeckst du dabei ja neue Talente bei deinen Kindern (wer weiß). Abends könntet ihr (je nach Alter), zusammen und kochen und in Ruhe essen. 

Vielleicht ist diese Zeit doch nicht so schlecht wie so viele sagen, denn wie oft wünschen sich viele Familien mehr Zeit mit ihren Kindern zu Hause. Und auch diese Zeit wird vergehen. Also nimm die Zeit so wie sie ist!

Trotz allem weiß ich, wie wichtig es ist, sich gerade in dieser Zeit Auszeiten zu nehmen. Denn wir brauchen unsere Energie an anderer Stelle. Und die ganz wichtig. Wenn es keine Stunde am Tag ist, dann gönn dir mehrere kleinere Auszeiten und wenn es zwischendurch nur 5 Minuten sind, in denen du dir einen Kaffee oder Tee machst. Atme in diesem Moment bewusst durch. Der Atem kann dir enorm viel neue Kraft und Energie schenken. Versuche dir, immer mal kurze Momente nehmen, in denen du tief ein- und ausatmest. 

 

Zum Schluss möchte ich auf den Aspekt der Angst eingehen. Denn diese Zeit ist nicht nur geprägt von Einsamkeit oder Stress. Sie kann auch geprägt sein von Ängsten. Angst um die eigene Gesundheit oder die von Freunden oder von Familie. Auch finanzielle Sorgen können Ängste hervorrufen.

Wichtig ist zu wissen, dass Angst ein ganz natürliches Gefühl ist und sich niemand dafür schämen muss. Jeder Mensch hat unterschiedliche Ängste. Und wenn Dir die aktuelle Situation Angst machen sollte, ist das völlig in Ordnung. Auch hier ist es wieder wichtig, die Situation anzunehmen. Versuch nicht, Deine Ängste zu verdrängen. Alles was du verdrängst, kommt umso stärker wieder zurück. Nimm deine Ängste an. Und in der jetzigen Situation, in der fast täglich Veränderungen stattfinden, ist es wichtig bei sich zu bleiben, und seine Hobbies zu pflegen die man eventuell für sich entdeckt hat. Gönn dir so oft wie möglich etwas Gutes, zum Beispiel ein ganz besonderes Essen oder geh öfters baden als sonst.
Denk daran auch beim Baden ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen!

 

Außerdem ist es wichtig, dass du deine Kontakte Aufrecht erhältst, telefonieren und Nachrichten schreiben geht immer noch und man kann sich auch darüber austauschen und offen über seine Ängste sprechen. Diese haben viele Menschen in dieser Zeit. Und wie schon erwähnt, mach anderen eine Freude. Du wirst sehen, das daraufhin dunkle Wolken für eine gewisse Zeit verschwinden. Jemandem eine Freude machen, kann dich selbst sehr glücklich machen.

 

Zusammengefasst möchte ich dir heute den Tipp geben: Nimm diese Zeit an, auch wenn es manchmal schwer ist, nimm dir kleine Auszeiten um durchzuatmen, such dir ein Hobby was dir richtig Spaß macht und versuch immer wieder die positiven Aspekte zu sehen und dann...

Mach jemandem eine kleine Freude und du wirst sehen, es wird dir danach gleich besser gehen.

 

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und trotz allem, eine schöne Zeit.